Sechs Kinder im Grundschulalter rennen mit Elan und Begeisterung auf einem Schulhof auf die Kamera zu. Im Hintergrund ist der Schulhof mit Bäumen und einem Gebäude zu sehen.

Netzwerktreffen: Bewegt aufwachsen

Am 02.04.2025 fand das digitale Netzwerktreffen „Bewegt aufwachsen“ des Landesprogramms SPORTLAND HESSEN bewegt statt. Im Fokus standen neue Erkenntnisse aus der vierten Welle der MoMo 2.0-Studie. Im gemeinsamen Austausch wurden Herausforderungen und Lösungsansätze für die Bewegungsförderung von Kindern und Jugendlichen in Hessen diskutiert.

Worum ging es in dem Netzwerktreffen „Bewegt aufwachsen“?

Bewegung ist eine zentrale Grundlage für die gesunde Entwicklung von Kindern und Jugendlichen. Doch Studien zeigen, dass immer weniger junge Menschen die von der Weltgesundheitsorganisation (WHO) empfohlenen Bewegungszeiten erreichen. Insbesondere geschlechtsspezifische und sozial bedingte Unterschiede beeinflussen das Bewegungsverhalten und führen zu Ungleichheiten in der gesundheitlichen Entwicklung.

Beim Netzwerktreffen „Bewegt aufwachsen“ brachten wir Akteurinnen und Akteure aus der Wissenschaft und der Praxis zusammen, um über aktuelle Erkenntnisse zum Bewegungsverhalten von Kindern und Jugendlichen zu diskutieren. Ein besonderer Fokus lag auf geschlechtsspezifischen und sozial bedingten Unterschieden im Bewegungsverhalten – ein Handlungsfeld, das laut aktueller Ergebnisse der Motorik-Modul-Studie 2.0 (MoMo-Studie 2.0) von besonderer Relevanz ist.

Die Veranstaltung knüpfte außerdem an die Ergebnisse des Gesamtnetzwerktreffens 2024 an, bei dem Themenschwerpunkte, Herausforderungen und Perspektiven für ein „bewegtes Aufwachsen“ identifiziert wurden. 

Über 60 Teilnehmende aus ganz Hessen und aus den unterschiedlichsten Fachbereichen nahmen an der Online-Veranstaltung teil.

Zu Beginn des Netzwerktreffens gaben die Teilnehmenden mithilfe des Umfragetools Mentimeter an, welchem Fachbereich sie angehören; somit wurde auch deutlich, aus welchem Blickwinkel sie das Thema „Bewegt Aufwachsen“ betrachten. Die meisten Teilnehmenden kamen aus den Bereichen Sport und Bewegung sowie Gesundheit, gefolgt von den Bereichen Bildung bzw. Erziehung sowie Verkehr und Mobilität.

Inhalte

Beim Gesamtnetzwerktreffen 2024Öffnet sich in einem neuen Fenster wurden für verschiedene Lebenswelten Potenziale und Herausforderungen identifiziert, wenn es darum geht, die einzelnen Settings einer Kommune zu bewegungsfreundlicheren Orten zu gestalten. Für das Netzwerktreffen „Bewegt aufwachsen“ wurden für die Lebenswelten Kindertagesbetreuungsstätten, Schule, öffentlicher Raum und (Sport-)Vereine die wichtigsten Herausforderungen und Handlungsfelder mit Blick auf ein bewegtes Aufwachsen vorgestellt. Darauf basierend wurde eine Art „Wegweiser“ für jede Lebenswelt erstellt, die u. a. Fortbildungsmöglichkeiten, relevante Ansprechpartner, Projekte und Initiativen zum Thema aufgreifen.

Fachinput „Daten für Taten“: Bewegungsverhalten von Kindern und Jugendlichen – Handlungsfelder und Prioritäten für die Praxis

  • Dr. Laura Wolbring, Projektleitung „MoMo-Study“-Group am Institut für Sport und Sportwissenschaft (IfSS), Karlsruher Institut für Technologie (KIT)

Die Motorik-Modul-Studie 2.0Öffnet sich in einem neuen Fenster (MoMo-Studie 2.0) untersucht die Entwicklung von motorischer Leistungsfähigkeit und körperlich-sportlicher Aktivität sowie ihre Wirkung auf die Gesundheit von Kindern und Jugendlichen. Frau Dr. Laura Wolbring stellte in ihrem Fachinput die neuesten Forschungsergebnisse zum Bewegungsverhalten von Kindern und Jugendlichen anhand der Daten aus der MoMo 2.0-Studie (Welle 4) vor.

Anbei finden Sie die gekürzten Vortragsfolien zur MoMo-Studie. Die aktuellen Ergebnisse aus der vierten Erhebungswelle der MoMo 2.0-Studie können zum jetzigen Zeitpunkt noch nicht veröffentlicht werden, da es sich um vorläufige Berechnungen handelt. Um verlässliche Aussagen treffen und gezielte Empfehlungen für Prävention und Bewegungsförderung entwickeln zu können, müssen die Daten in einem nächsten Schritt auf ganz Deutschland hochgerechnet und dabei gewichtet werden. Die vollständige Auswertung der MoMo 2.0-Daten wird voraussichtlich im Sommer unter https://www.ifss.kit.edu/MoMo/533.phpÖffnet sich in einem neuen Fenster zur Verfügung stehen.

Sollten von Ihrer Seite konkrete Auswertungsideen oder -wünsche bestehen, können Sie diese gerne an laura.wolbring@kit.edu senden.

Nach dem Fachinput folgte ein Austausch mit den Teilnehmenden zum Bewegungsverhalten von Kindern und Jugendlichen. Außer auf Fragen zur Studie und zu den genannten Daten wurde insbesondere auf folgende Fragen eingegangen:

  • Welche Handlungsfelder lassen sich von den Daten ableiten?
  • Welche Praxisansätze können dazu beitragen, mehr Bewegung in den Alltag von Kindern und Jugendlichen zu integrieren?

Weitere Termine zum Thema Bewegungsförderung:

Fördermöglichkeiten und Projektdatenbank

  • Es gibt eine Vielzahl von landes- und bundesweiten Fördermöglichkeiten für das Themenfeld Bewegungsförderung, die bei der Entwicklung von neuen Maßnahmen berücksichtigt werden können. Diese haben wir für Sie in einer FörderdatenbankÖffnet sich in einem neuen Fenster mit Filteroptionen zusammengestellt.
  • Sind Sie auf der Suche nach Maßnahmen, Projekten und Angeboten für ein bewegtes Aufwachsen? Wie sagt man so schön: „Man muss das Rad nicht neu erfinden …“ Besuche Sie gerne unsere ProjektdatenbankÖffnet sich in einem neuen Fenster!

Weitere Hinweise

Das Thema Bewegungsförderung braucht Mitstreiterinnen und Mitstreiter, gerade wenn es darum geht, unterschiedliche Zielgruppen zu erreichen und Angebote in oder in Kooperation mit verschiedenen Settings (Lebenswelten) zu unterbreiten.

In Hessen gibt es eine Vielzahl koordinierender bzw. lotsender Stellen, die trotz ihrer teilweise unterschiedlichen fachlichen Anbindung gemeinsame Schnittmengen im Bereich der Bewegungsförderung aufweisen.

Vor diesem Hintergrund hat die Programmkoordinierung für das Landesprogramm SPORTLAND HESSEN bewegt eine Übersicht über die verschiedenen koordinierenden Fachkräfte bzw. Lotsenstellen mit Schnittmengen zum Thema Bewegungsförderung erstellt.

Ziel ist es,

  • Transparenz zu schaffen (für Kommunen, für Kümmerer, für Programm-/Projektinitiatoren und Förderer),
  • Vernetzung zwischen den Stellen zu vereinfachen: Die Übersicht bietet eine gute Basis für eine gezieltere Vernetzung vor Ort,
  • mögliche Synergien für eine Zusammenarbeit aufzuzeigen.

Hinweise

  • Die Übersicht ist eine idealtypische Darstellung des Netzwerks. Auf kommunaler Ebene muss geprüft werden, ob es diese Stellen gibt und wo diese angedockt sind. Für weitere Informationen folgen Sie gerne den Verlinkungen.
  • Auch in Kommunen ohne z. B. offizielle Gesundheitskoordinierende oder Bewegungskoordinierende gibt es oft engagierte Akteurinnen und Akteure in den einzelnen Fachdiensten (z. B. in Gesundheitsämtern oder Sportämtern) – ein proaktiver Kontakt lohnt sich.

  • BewegungskalenderÖffnet sich in einem neuen Fenster(als Arbeitshilfe) für Engagierte und pädagogische Fachkräfte aus SV, Kitas und Schulbetreuungseinrichtungen
  • Eltern-Info: Bewegung und Sport für KinderÖffnet sich in einem neuen Fenster bietet Eltern kompakte erste Informationen rund um die Relevanz von Bewegung und Sport, gibt Tipps rund um den Einstieg in den Vereinssport und zeigt auf, dass Sport im Verein nicht nur die motorischen Kompetenzen von Kindern stärkt, sondern positiven Einfluss auf die ganzheitliche Entwicklung haben kann. 
  • 5. Auflage des Flyers „Bewegung, Ernährung & EntspannungÖffnet sich in einem neuen Fenster“ für Eltern, Engagierte und pädagogische Fachkräfte. Der Flyer gibt auf Grundlage der aktuellen Nationalen Empfehlungen zur Bewegung Auskunft darüber, wie viel Bewegung Kinder am Tag mindestens benötigen. Er gibt erste Hinweise, wie eine ausgewogene Ernährung bei Kindern aussehen sollte und zeigt auf, was unter Entspannungsphasen zu verstehen ist.

Neu: Neben Sportvereinen sind nun auch Kommunen und gemeinnützige Organisationen eingeladen, ihre Angebote in die Bewegungslandkarte (BeLa) einzutragen. Entdecken Sie zudem die Möglichkeit, Bewegungsorte (wie z. B. Spielplätze) sowie Events in der BeLa einzutragen bzw. zu recherchieren.

Neu: Rezept für Bewegung für Kinder und Jugendliche (DOSB)

Das neue „Rezept für Bewegung“ macht es Kinder- und Jugendärztinnen und -ärzten möglich, z. B. im Rahmen der U-Untersuchungen konkreter auf das Thema körperliche Aktivität, Bewegung und Sport einzugehen und individuelle Bewegungsempfehlungen auszusprechen. Eltern werden zudem darüber informiert, wie sie ihren Familienalltag mit mehr Bewegung gestalten können und wie ihre Kinder Zugang zu organisierten Sport- und Bewegungsangeboten erhalten.

Weitere Netzwerktreffen des Landesprogramms SPORTLAND HESSEN bewegt

Organisation

Die Veranstaltung wurde von der Programmkoordinierung für das Landesprogramm SPORTLAND HESSEN bewegt organisiert. Die Programmkoordinierung ist bei der Hessischen Arbeitsgemeinschaft für Gesundheitsförderung e.V. (HAGE) angesiedelt und wird aus Mitteln des Hessischen Ministeriums für Familie, Senioren, Sport, Gesundheit und Pflege (HMFG) finanziert.

Fragen?

Bei inhaltlichen Fragen wenden Sie sich gerne an: