Qualifizierung für Bewegungskoordinierende und 1. Austauschtreffen 2025

Die diesjährige Qualifizierung befasste sich mit Einsatzmöglichkeiten von KI-Tools. Auch fand das erste Austauschtreffen der Bewegungskoordinierenden 2025 statt: Im Mittelpunkt standen Kooperationen mit weiteren koordinierenden kommunalen Stellen in Hessen. Die Veranstaltung wurde im Rahmen des Landesprogramms SPORTLAND HESSEN bewegt durchgeführt.

Auf einem weißen Hintergrund, sind fünf beige Flecken eingezeichnet. Auf und zwischen diesen Flecken sind vielen kleine Menschen gezeichnet, die sich sportlich betätigen  bzw. sich bewegen. Dekorativ wurden ebenfalls ein paar Bäume gezeichnet.

Inhalte

Tag 1: Austauschtreffen der Bewegungskoordinierenden

Aktuelle Runde

In der „Aktuellen Runde – Bericht aus den Modellregionen” berichteten die Bewegungskoordinierenden über die Highlights aus ihrer kommunalen Arbeit, aktuelle Herausforderungen und Planungen für die kommenden Monate.

Zu den besonders erfreulichen Rückmeldungen zählten die Entfristung der Personalstelle der Bewegungskoordinatorin in Frankfurt, ein positiver Förderbescheid im Vogelsbergkreis im Rahmen des GKV-Bündnisses für Gesundheit (für den Bereich „Bewegt älter werden“) sowie die zunehmende Sichtbarkeit der Koordinierungsstellen in den jeweiligen Modellregionen (z.  B. in Groß-Gerau).

Erfolgreich umgesetzt wurden u.  a. Sportfeste und Aktionstage, der Schwimmgipfel in Waldeck-Frankenberg, die Qualifizierung interkultureller Übungsleitender (Groß-Gerau), inklusive Bewegungsangebote, ein internationaler Austausch im Rahmen von Erasmus+ (inkl. Besuch der Delegation aus Lyon in Frankfurt) sowie die Schaffung und Bespielung (neuer) Bewegungsräume im öffentlichen Raum, etwa durch ATP-Pfade in Gießen oder das Projekt „Fit in Frankfurt“.

Zentrale Herausforderungen sind nach wie vor die Sicherung von Fördermitteln sowie die Abhängigkeit von externen Finanzierungen. In vielen Regionen ist die Umsetzung bewegungsbezogener Maßnahmen auf Mittel aus anderen Fachbereichen innerhalb der eigenen Verwaltungsstrukturen oder anderer Kooperationspartner angewiesen.

Auch fehlende Kooperationsbereitschaft, lokale Strukturbedingungen sowie verwaltungsbezogene Aufgaben wurden als Hemmnisse benannt.

Zusätzlich erschwerte die verspätete Genehmigung kommunaler Haushalte im ersten Halbjahr die Projektumsetzung; viele Maßnahmen konnten erst ab dem 2. Quartal starten. Dies erhöht den Umsetzungsdruck für die zweite Jahreshälfte. 

In einigen Regionen steht die strukturelle Verstetigung der Bewegungskoordination noch aus. Aktuell werden in diesen Regionen konzeptionelle Grundlagen (u. a. zum Mehrwert und zur Aufgabenbeschreibung der Stelle) zur politischen Überzeugungsarbeit erarbeitet.

Für das zweite Halbjahr sind zahlreiche Veranstaltungen geplant – darunter (inklusive) Sportfeste, Aktionstage und -zeiträume für verschiedene Zielgruppen (z. B. das Bewegungssammelheft für Grundschulkinder) bzw. zu verschiedenen Schwerpunktthemen wie Schwimmen oder psychischer Gesundheit. Zugleich arbeiten viele Bewegungskoordinierende an der Ausweitung, der Weiterentwicklung und der nachhaltigen Verankerung bestehender Projekte in den kommunalen Strukturen.

Informationen zu den einzelnen Modellregionen finden Sie auf der Seite der Bewegungskoordinierenden in den Steckbriefen der jeweiligen Modellregionen. 

Aktuelles aus dem Landesprogramm

Ergänzend zu dem Bericht aus den Modellregionen informierten die Geschäftsstelle des Landesprogramms im Hessischen Ministerium für Familie, Senioren, Sport, Gesundheit und Pflege (HMFG) sowie die Partner aus dem Landessportbund Hessen e. V. und der Sportjugend Hessen über aktuelle Entwicklungen im Landesprogramm und laufende Projekte.

Koordinierende Fach- und Lotsenstellen mit Schnittstellen zur Bewegungsförderung

In Hessen gibt es neben den Bewegungskoordinierenden eine Vielzahl weiterer koordinierender bzw. lotsender Stellen mit Schnittmengen zum Bereich der Bewegungsförderung. Wie gestalten sich hier Kooperationen? Das erarbeiteten die Teilnehmenden in verschiedenen Gruppen.

Das Thema Bewegungsförderung braucht Mitstreiter*innen aus verschiedensten Bereichen, gerade wenn es darum geht, unterschiedliche Zielgruppen zu erreichen und Angebote in oder in Kooperation mit verschiedenen Settings (Lebenswelten) zu unterbreiten.

In Hessen gibt es neben den Bewegungskoordinierenden eine Vielzahl weiterer koordinierender bzw. lotsender Stellen, die trotz ihrer teilweise unterschiedlichen fachlichen Anbindung Schnittmengen mit dem Bereich der Bewegungsförderung aufweisen.

Vor diesem Hintergrund hat die Programmkoordinierung für das Landesprogramm SPORTLAND HESSEN bewegt eine Übersicht über die verschiedenen koordinierenden Fachkräfte bzw. Lotsenstellen mit Schnittmengen im Bereich der Bewegungsförderung erstellt.

In zwei Gruppen wurde diskutiert, welche Entwicklungen seit dem letzten Austauschtreffen im Dezember 2024 stattgefunden haben, welche Kooperationsformate sich bewährt haben und welche Synergien durch Zusammenarbeit entstehen. Zudem reflektierten die Teilnehmenden, ob relevante Stellen bislang unberücksichtigt geblieben sind.

Was hat sich seit dem letzten Treffen getan?

Viele bestehende Netzwerke bestanden bereits bzw. bestehen fort, neue Kontakte wurden ergänzt – zum Teil durch gezielte Ansprache, zum Teil durch die Übersicht der koordinierenden Stellen. Kooperationen wurden unter anderem mit Turngauen, Gesundheits- und Schulämtern, Beiräten und weiteren Fachstellen ausgebaut. Erste gemeinsame Aktivitäten wurden umgesetzt, z. B. Aktionstage, Bewegungsangebote oder Austauschformate.

Welche Kooperationsformen laufen gut?

Besonders bewährt haben sich runde Tische, Arbeitsgruppen und gemeinsame Aktionstage. Die Zusammenarbeit mit Mehrgenerationenhäusern, Schulen, Sportvereinen oder Akteuren im Bereich Inklusion wurde als praxisnah und wirkungsvoll beschrieben. Die Bewegungskoordinierenden wiesen darauf hin, dass aus dem Austausch auch konkrete Umsetzungen folgen müssen.

Welche Synergieeffekte ergeben sich?

Kooperationen ermöglichen Ressourcenbündelung, fachlichen Austausch und finanzielle Unterstützung – viele Projekte wären ohne Beteiligung anderer Stellen nicht realisierbar gewesen. Auch Arbeitsentlastung durch Aufgabenteilung sowie die inhaltliche Erweiterung um Themen wie Inklusion oder psychische Gesundheit wurden als Mehrwert benannt.

Wurden relevante Stellen bislang übersehen?

Genannt wurden u. a. Seniorenbeiräte der Städte und Gemeinden, Brandschutzbeauftragte, lokale Feuerwehren und Sportkoordinatorinnen und Sportkoordinatoren in Einrichtungen der Behindertenhilfe. Diese Akteure könnten künftig in die Übersicht der koordinierenden Stellen eingebunden werden, um weitere Potenziale für bewegungsbezogene Kooperationen zu erschließen. 

Zum Ausklang des ersten Tages folgte ein Besuch am sonnigen Main-Ufer mit gemeinsamem Pizza-Picknick und Raum für den vertieften Austausch zu Themen der aktuellen Runde.

Tag 2: Einsatzmöglichkeiten von KI-Tools

Fachvortrag und Erfahrungsaustausch

Ein Fachvortrag von Mira Pape widmete sich dem Thema „Einsatzmöglichkeiten von KI-Tools für die Erstellung von Projektanträgen“. Anschließend wurden weitere KI-Themen beleuchtet und tauschten sich die Teilnehmenden über ihre Verwendung von KI im Arbeitsalltag aus.

Die Referentin Mira Pape ist zertifizierte Fördermittelberaterin und war hybrid zur Veranstaltung hinzugeschaltet. Sie setzte Impulse zum Thema „Einsatzmöglichkeiten von KI-Tools für die Erstellung von Projektanträgen“. Nach einer kurzen Einführung in rechtliche Grundlagen (u. a. im Rahmen des EU AI Acts) wurde anhand eines Praxisbeispiels eine Projektkonzeption mit ersten Textbausteinen für einen Förderantrag sowie Zusatzdokumenten wie Zeit- und Finanzplan erarbeitet. Den Abschluss bildete eine theoretische Einordnung mit hilfreichen Hinweisen zum strategischen Einsatz von KI. Nach dem praxisnahen und kurzweiligen Fachvortrag konnten die Teilnehmenden Fragen an die Referentin richten.

Ein moderierter Erfahrungsaustausch zwischen der Programmkoordinierung für das Landesprogramm SPORTLAND HESSEN bewegt, den Bewegungskoordinierenden sowie dem Hessischen Ministerium für Familie, Senioren, Sport, Gesundheit und Pflege (HMFG) widmete sich folgenden Aspekten:

  • Effektives Prompten
  • KI-Tools für den Alltag
  • Arbeiten mit GPTs
  • Multimedia-Erstellung mit KI
  • Risiken und Herausforderungen

In einem lebhaften Austausch zur Umsetzung brachten die Teilnehmenden ihre eigenen Erfahrungen im Umgang mit KI ein und diskutierten unterschiedliche Einsatzmöglichkeiten. Es wurden verschiedene Tools und Plattformen vorgestellt, die in der Praxis für unterschiedliche Arbeitsaufgaben genutzt werden. Auch Herausforderungen wurden diskutiert, darunter insbesondere Fragen rund um den Datenschutz sowie die bislang eher eingeschränkten Einsatzmöglichkeiten von KI-Anwendungen in öffentlichen (kommunalen) Verwaltungen.

In einem lebhaften Austausch zur Umsetzung brachten die Teilnehmenden ihre eigenen Erfahrungen im Umgang mit KI ein und diskutierten unterschiedliche Einsatzmöglichkeiten. Es wurden verschiedene Tools und Plattformen vorgestellt, die in der Praxis für unterschiedliche Arbeitsaufgaben genutzt werden. Auch Herausforderungen wurden diskutiert, darunter insbesondere Fragen rund um den Datenschutz sowie die bislang eher eingeschränkten Einsatzmöglichkeiten von KI-Anwendungen in öffentlichen (kommunalen) Verwaltungen.

Eingesetzte Tools

Es wurden verschiedene KI-Tools benannt, die von den Bewegungskoordinierenden im Arbeitsalltag bereits genutzt werden: DeepL Write unterstützt bei der sprachlichen Optimierung und Zusammenfassung von Texten, Photoleap wird für die Erstellung multimedialer Inhalte eingesetzt. Auch DuckDuckGo, ursprünglich als datenschutzfreundlicher Browser bekannt und inzwischen mit eigener KI-Funktion ausgestattet, wird genutzt. Für alle alltäglichen Anfragen wird in der Regel ChatGPT verwendet.

Typische Anwendungsbereiche

KI wird vorrangig zur Zusammenfassung umfangreicher Inhalte eingesetzt – etwa bei langen E-Mails sowie bei der Aufbereitung von Handreichungen, Handlungsempfehlungen oder Studienergebnissen im Bereich Bewegungsförderung. Darüber hinaus nutzen Bewegungskoordinierende KI häufig zur Unterstützung bei der Erstellung von Informations-Materialien für die Öffentlichkeit. Zudem wurde auf die teils stark variierenden Nutzungsrechte und Plattformrichtlinien hingewiesen, die vor dem Einsatz stets geprüft werden sollten.

Herausforderungen in der Verwaltung

Die Nutzung von KI ist in vielen kommunalen Verwaltungen bislang wenig verbreitet. Zudem stellen Datenschutzfragen und fehlende interne Regelungen Hürden dar.

Erfahrungen und Empfehlungen

Die Teilnehmenden betonten die Dynamik der KI-Entwicklung und die Notwendigkeit, am Thema dranzubleiben. KI kann Prozesse erleichtern – vorausgesetzt, sie wird sinnvoll eingesetzt. Letztlich bleibt die Verantwortung beim Menschen: Inhalte müssen überprüft und der tatsächliche Nutzen kritisch hinterfragt werden.

Organisation

Die Qualifizierung und das Austauschtreffen wurden durch die Programmkoordinierung für das Landesprogramm SPORTLAND HESSEN bewegtÖffnet sich in einem neuen Fenster organisiert und durchgeführt. Die Programmkoordinierung ist bei der Hessischen Arbeitsgemeinschaft für Gesundheitsförderung e. V. (HAGE) angesiedelt und wird vom Hessischen Ministerium für Familie, Senioren, Sport, Gesundheit und Pflege (HMFG) gefördert.

Vor dem Hintergrund des komplexen und breiten Aufgabenfeldes der Bewegungskoordinierenden organisiert die Programmkoordinierung für das Landesprogramm SPORTLAND HESSEN bewegt in regelmäßigen Abständen Austauschtreffen und Qualifizierungsangebote für die Bewegungskoordinierenden, um sie in ihrer Arbeit bestmöglich zu unterstützen.

Eine Übersicht der thematischen Schwerpunkte aller bisherigen Austauschtreffen und Qualifizierungen finden Sie auf der weiter unten verlinkten Projektseite zu den Bewegungskoordinierenden.

Fragen?

Bei Fragen wenden Sie sich gerne an: