Internationale Tool Fair 2025: Neue Impulse für inklusive Sportangebote in Frankfurt

Die Stadt Frankfurt nahm im Rahmen des Erasmus+ Projekts Youth.Play.Inclusive an der Tool Fair 2025 in Marrakesh teil. Workshops, Austausch und vielfältige Praxisbeispiele zeigten, wie Sport als Mittel sozialer Inklusion eingesetzt wird.

Gruppenbild mit vielen Personen bei gutem Wetter auf grüner Wiese
Alle Teams der "Tool Fair Olympics".

Sport als Werkzeug für soziale Inklusion: International Tool Fair 2025

In der Woche vom 03. bis 07. November 2025 hatte die Bewegungskoordinierende der Stadt Frankfurt die Möglichkeit, als offizielle Vertreterin an der internationalen Tool Fair in Marrakesh, Marokko teilzunehmen. Die Teilnahme wurde durch die nationale Agentur von Erasmus Jugend finanziert und von der französischen Nationalagentur ausgerichtet.

Durch die Beteiligung am ERASMUS+ Programm im Rahmen des internationalen Projekts „Youth.Play.Inclusive“, das in Kooperation mit der Metropolregion Lyon über eine Laufzeit von zwei Jahren durchgeführt wird, bot sich eine Bewerbung für die Teilnahme an der Tool Fair 2025 zum Thema „Sport as a Tool for Social Impact“ besonders an. Auch die Kollegin Laura DAPONTE aus Lyon erhielt eine Zusage, sodass beide gemeinsam nach Marrakesh aufbrachen – im Gepäck ein vorläufiges Booklet mit Good-Practice-Ideen für inklusive Sportangebote aus den beteiligten Partnervereinen.

31 Länder: Internationaler Perspektivwechsel als Chance und Herausforderung

Die Tool Fair wurde von rund 100 Personen aus über 30 Ländern besucht. Die Hintergründe der Teilnehmenden waren äußerst divers: Sportvereine, Jugendinstitutionen und Organisationen aus dem Bereich kultureller Austauschprogramme waren vertreten. Trotz dieser Vielfalt zeigte sich klar, dass Sport ein stark verbindendes Element ist – selbst dann, wenn kulturelle und sprachliche Unterschiede zunächst Herausforderungen darstellen.

Zwei Frauen stehen auf der Bühne neben einer Couch. Ene Präsentation ist im Hintergrund zu sehen
Eröffnung der Tool Fair.

Sport als Mittel für soziale Inklusion: Aber wie? Voneinander lernen steht im Mittelpunkt

Besonders bereichernd waren die zahlreichen Workshops zu sozialer Inklusion durch Sport. Einige zentrale Eindrücke der Bewegungskoordinierenden:

  • Eine Kombination aus Latin Dance und Yoga eignet sich besonders für neurodiverse Menschen, die sich mit ruhiger, klassischer Meditation schwertun.
  • Gruppen arbeiten produktiver, wenn sie zu Beginn ausreichend Zeit für das gegenseitige Kennenlernen erhalten.
  • Inklusion ist ein mehrdimensionaler Begriff, der international sehr unterschiedlich verstanden wird.
  • Viele Länder stehen vor ähnlichen Herausforderungen – im Austausch jedoch liegen große Lernchancen.

Darüber hinaus wurden hilfreiche Tools für Gruppenarbeiten vorgestellt, darunter:

  • Bewegte Gruppenfindungen zur Auflockerung und Förderung sozialer Dynamik,
  • Rollenkarten zur Strukturierung von Gruppenaufgaben (z. B. Zeitwächter:in, Präsentator:in),
  • Energizer, die trotz anfänglicher Skepsis zu mehr Offenheit, Aufmerksamkeit und Miteinander führen.
Menschen stehen hinter Yogamatten auf einer Wiese und machen Bewegungsübunen.
Workshop-Phase zu sozialer Inklusion durch Sport auf der Tool Fair 2025.

Inklusion: Im Zwiespalt zwischen spezifischen Bedürfnissen und Raum für Alle

In einem Workshop zu „How to Build Inclusive Communities Through Sport“ wurde deutlich, wie unterschiedlich der Begriff Inklusion international verstanden wird. Während wir in Deutschland stark zwischen Inklusion, Integration und Chancengleichheit unterscheiden, wird im Englischen vieles unter „inclusion“ zusammengefasst – von Behinderung über Armut bis hin zu Genderfragen.

Ein besonders inspirierendes Beispiel kam von YMCA Finnland: Dort werden öffentliche Basketballplätze durch Aktionstage mit Musik, Turnieren und kulturellen Formaten belebt, um Nachbarschaften zu vernetzen – ein Ansatz, der starke Parallelen zum Frankfurter EZBBasketball-Projekt aufweist.

Gruppenbild unter einer Überdachung
Arbeitsgruppe "Inklusive Communities durch Sport fördern" mit Coach Olsi (YMCA Finnland).

Die Relevanz von interkulturellem Austausch für Sport – und andersherum

Neben den fachlichen Eindrücken waren es vor allem die menschlichen Begegnungen, die diese Woche für die Bewegungskoordinierende unvergesslich machten. Ein prägendes Beispiel war der Kontakt zu Tatjana aus Bosnien: Zunächst in einem Workshop eher distanziert, entstand später durch gemeinsame Bewegung sofort eine Verbindung – ein eindrucksvoller Beweis dafür, wie schnell Sport Barrieren abbauen kann.

Fazit: Bewegung als Brücke

Die Tool Fair 2025 stellte für die Bewegungskoordinierende der Stadt Frankfurt eine inspirierende Mischung aus internationalem Austausch, fachlicher Weiterbildung und persönlicher Reflexion dar. Sie kehrt mit vielfältigen Impulsen zurück – von kleinen Energizern bis hin zu neuen Ideen für inklusive Sportangebote in Frankfurt.